Lebenslauf des Dr. Eberhard Lienhop
Am 23. März 1920 in Hannover geboren, dem 1938 ebenfalls in Hannover absolvierten Abitur schloß sich das Studium der Veterinärmedizin an. 1943 erfolgte die Approbation zum Tierarzt und die Promotion zum Dr. med. vet.
Aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, wurde Dr. Eberhard Lienhop erster Assistent am Institut für Lebensmittelkunde und Fleischhygiene an der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Im Jahre 1950 verließ er die Hochschule für einen Abstecher in die kurative Praxis.
Fünf Jahre später baute er sein eigenes Institut auf und befaßte sich als Fachtierarzt für Lebensmittelhygiene mit der Produktionskontrolle und Betriebshygiene des Fleischerhandwerks und der Fleischwarenindustrie. Lange Zeit war er lebensmittelrechtlicher Berater des Fleischverbandes Niedersachsen-Bremen und nahm in dieser Eigenschaft für diesen Verband die Untersuchungen für die freiwillige Selbstkontrolle in seinem Laboratorium vor. Im ganzen Bundesgebiet und darüber hinaus war er ein hoch angesehener Fachmann auf dem Gebiete der Lebensmitteluntersuchung und des Lebensmittelrechts, der als Sachverständiger bei Auseinandersetzungen vor Gericht und mit Ministerien eine scharfe, sachlich und wissenschaftlich fundierte Klinge zu führen wußte.
Seit Eröffnung des Labors war Dr. Lienhop ebenfalls Mitglied des Prüfungsausschusses für Biologielaboranten der IHK Hannover-Hildesheim, dessen langjähriger Vorsitzender er auch war. An der Entwicklung dieses Berufsbilds war er maßgeblich beteiligt.
Seit Gründung der deutschen Lebensmittelbuchkommission (1962) gehörte er ihr als Sachkenner im Fachausschuß IV (Fleisch- und Fleischerzeugnisse) an. Mit seinen Detailkenntnissen und weitreichenden Erfahrungen hat er maßgeblich an der Erarbeitung der Leitsätze mitgearbeitet. Auch bei den DLG- Prüfungen war Dr. Eberhard Lienhop seit Anfang an dabei und galt als Prüfungsleiter als Kenner norddeutscher Produkte.
Zu den weiteren Betätigungsfeldern gehörten die lebensmittelrechtliche Beratung des Bundesverbandes der deutschen Fleischwarenindustrie und seine aktive Mitarbeit in dessen Produktionsausschuß. Seinen unermüdlichen Einsatz für die lebensmittelrechtlichen und lebensmittelhygienischen Belange der Fleischwirtschaft unterstützen die von ihm gehaltenen Referate und veranstalteten Fortbildungsseminare sowie seine Aktivitäten als Herausgeber von Fachbüchern.
Dr. Lienhop verstarb am 29. September 1992.